Home

Home

Aktuelles

Landschaftspflege

Der Hof

Produkte

Medienecho

Bilder

Kontakt

© Bernd Franzen 2001-06

  Ziegenhof Stumpf

Lisa & Co. zupfen um die Wette

Artikel in der Bergischen Landeszeitung vom Ostersamstag, 08.04.2004

Von Walter K. Schulz

Rösrath. Mit Lisa und Cäsar fing alles an. Die Ziege und der Ziegenbock waren das Startkapital von Thomas und Marlinde Stumpf, die sich mit ihrem Hof in Großbliersbach eine Existenz aufbauten.

Heute sind 250 Ziegen und 150 Lämmer für den „Ziegenhof Stumpf“ in der Wahner Heide auf den Hufen. Sie rupfen und knabbern im Auftrag des Flughafens im Naturschutzgebiet Wahner Heide. Die Maßnahme gehört zum Paket der Ausgleichsmaßnahmen für den Landschaftsverbrauch des Airports.


Die Ziegen sind wahre Feinschmecker

Stumpfs Ziegen sind Feinschmecker. Sie mögen feinste Blätter von Eiche, Birke, Brennessel, Traubenkirsche und Weide. Thymian und Pfefferminze verschmähen sie.
Zusammen mit Glanrindern und Schafen sorgen Stumpfs Ziegen dafür, die ehemals offene Landschaft mit ihrer heidetypischen Vegetation wiederherzustellen. Die Vierbeiner halten die Vegetation kurz, sie haben es geschafft, unterstützt vom Einsatz von Maschinen, das stachelige Brombeergewächs, den dichten Besenginster und den Aufwuchs von Birken und Traubenkirsche zurückzudrängen.
Thomas Stumpf ist Diplom-Biologe und Schäfermeister. Der heute 43-Jährige erwarb über Kurse den Meistertitel. Ehefrau Marlinde, mit der Thomas vier Kinder hat, absolvierte die Gesellenprüfung.
Bevor Stumpf sich selbstständig machte und dann mit 30 Ziegen die Beweidungsaktion für den Airport in der von ihm geliebten Heide übernahm, arbeitete der gebürtige Bensberger als Biologe und Gutachter. Die Gründung seines Ziegenhofes war „ein Selbstläufer“. „Mein Leben war schon immer so“, sagt er ohne Überheblichkeit.


Die Saison für die Ziegen beginnt nächste Woche. Noch stehen die Vierbeiner unter dem Dach der vom Flughafen gebauten „neuen, modernen, tiergerechten und arbeitsökonomisch Hofanlage“ am Rande des Geisterbuschs. Hier ist die Hüteherde nachts und in den drei Wintermonaten zur Lammzeit untergebracht.
Die Hunde Rex, Jola und „Opa“ Prinz, die drei Altdeutschen Stumper der Stumpfs, passen auf, dass die blökenden Zeitgenossen immer bei der Stange bleiben. Dazu gehören natürlich immer noch Lisa (inzwischen 12 Jahre alt) und Cäsar (10). Ziege Trude, die ebenfalls zur Startformation zu rechnen ist, musste leider kürzlich das Zeitliche segnen.
Der Ziegenhof bietet für Feinschmecker die verschiedensten Produkte an, unter anderem Milch-Zicklein, Jungziegenfleisch, Ziegen-Mett- und Fleischwurst, Ziegenkäse, Salami. In vier Wochen sind die ersten Zicklein-Babys übrigens schlachtreif.


Was die Sandböden alles hergeben

Das „Grün“ auf den mageren Sandböden der Heide, denen Biozide und Dünger völlig fremd sind, reicht zum Sattwerden, aber nicht zum schnellen Wachsen der Tiere. Sie finden vor allem Heidekraut, Straußgras, Majoran, Brombeeren, Birken, Eichen und Traubenkirschen.
Thomas Stumpf hat einen Zehn-Stunden-Tag, und das sieben Tage die Woche. Wenn die Stumpfs mal Urlaub machen, dann kommt die Herde auf eine Grünlandkoppel. Thomas Stumpf spricht von seinem Traumberuf: „Ich bin mein eigener Herr, tue etwas für die Heide und bin glücklich. Ich würde es jederzeit wieder so machen.“

 




nach oben nach oben   Home