© Bernd Franzen 2001-06 |
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Lisa & Co. zupfen um die WetteArtikel in der Bergischen Landeszeitung vom Ostersamstag, 08.04.2004Von Walter K. Schulz Rösrath. Mit Lisa und Cäsar fing alles an. Die Ziege und der Ziegenbock waren das Startkapital von Thomas und Marlinde Stumpf, die sich mit ihrem Hof in Großbliersbach eine Existenz aufbauten. Heute sind 250 Ziegen und 150 Lämmer für den Ziegenhof Stumpf in der Wahner Heide auf den Hufen. Sie rupfen und knabbern im Auftrag des Flughafens im Naturschutzgebiet Wahner Heide. Die Maßnahme gehört zum Paket der Ausgleichsmaßnahmen für den Landschaftsverbrauch des Airports. Die Saison für die Ziegen beginnt nächste Woche. Noch stehen die Vierbeiner unter dem Dach der vom Flughafen gebauten neuen, modernen, tiergerechten und arbeitsökonomisch Hofanlage am Rande des Geisterbuschs. Hier ist die Hüteherde nachts und in den drei Wintermonaten zur Lammzeit untergebracht. Die Hunde Rex, Jola und Opa Prinz, die drei Altdeutschen Stumper der Stumpfs, passen auf, dass die blökenden Zeitgenossen immer bei der Stange bleiben. Dazu gehören natürlich immer noch Lisa (inzwischen 12 Jahre alt) und Cäsar (10). Ziege Trude, die ebenfalls zur Startformation zu rechnen ist, musste leider kürzlich das Zeitliche segnen. Der Ziegenhof bietet für Feinschmecker die verschiedensten Produkte an, unter anderem Milch-Zicklein, Jungziegenfleisch, Ziegen-Mett- und Fleischwurst, Ziegenkäse, Salami. In vier Wochen sind die ersten Zicklein-Babys übrigens schlachtreif. Was die Sandböden alles hergeben Das Grün auf den mageren Sandböden der Heide, denen Biozide und Dünger völlig fremd sind, reicht zum Sattwerden, aber nicht zum schnellen Wachsen der Tiere. Sie finden vor allem Heidekraut, Straußgras, Majoran, Brombeeren, Birken, Eichen und Traubenkirschen. Thomas Stumpf hat einen Zehn-Stunden-Tag, und das sieben Tage die Woche. Wenn die Stumpfs mal Urlaub machen, dann kommt die Herde auf eine Grünlandkoppel. Thomas Stumpf spricht von seinem Traumberuf: Ich bin mein eigener Herr, tue etwas für die Heide und bin glücklich. Ich würde es jederzeit wieder so machen.
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